Was sind Myome und wie stark wirken sie sich auf Fruchtbarkeit und Schwangerschaft aus?
Uterusmyome, insbesondere subseröse Myome mit kleinem Durchmesser, bleiben oft unbemerkt, da sie relativ selten Auffälligkeiten verursachen und erst bei einer gynäkologischen Untersuchung im Rahmen eines vaginalen Ultraschalls oder einer aus anderen Gründen durchgeführten MRT-Untersuchung des Unterleibs entdeckt werden. In den meisten Fällen schränken sie die Chancen auf eine Schwangerschaft nicht ein, sollten aber ernst genommen werden, wenn Sie sich entschließen, Mutter zu werden. Alles hängt von ihrer Anzahl, Größe und Lage ab. Diese gutartige Gebärmuttertumoren haben normalerweise eine runde Form und können einige Millimeter bis mehrere Zentimeter groß sein. Sie befinden sich in der Regel in oder um die Gebärmutter, manchmal auch im Gebärmutterhals, und sehr selten können sich Myome mit großem Durchmesser auch außerhalb der Beckenhöhle ausbreiten. Wenn keine Symptome auftreten und sie klein sind, reicht eine regelmäßige Kontrolle aus, da sie in den meisten Fällen in den Wechseljahren schrumpfen.
WARUM ENTSTEHEN MYOME?
Die Ursachen für Uterusmyome sind unbekannt. Sie sind in der Regel erblich bedingt und nehmen unter dem Einfluss von Östrogen und Wachstumshormonen an Größe zu. Im Allgemeinen wachsen Myome im Laufe der Jahre, und zwar über die gesamte Dauer des Menstruationszyklus einer Frau hinweg, bei manchen Frauen langsam und bei anderen schneller. Besonders zu beachten sind Tumore, die sehr schnell wachsen, und zwar morphologisch Myomen ähneln, aber bösartig sind (Sarkom). Sie können so klein sein, dass sie nicht entdeckt werden, sie können aber auch so groß werden, dass sie die gesamte Bauchhöhle einnehmen und sogar mehrere Kilogramm wiegen.
WELCHE FAKTOREN TRAGEN ZU IHREM AUFTRETEN BEI?
Faktoren, die für das Auftreten von Myomen bedeutend sein können, sind:
- Familienanamnese: Das Risiko, an Uterusmyomen zu leiden, liegt bei Frauen, deren Mutter, Großmutter, Tante oder Schwestern Myome hatten, bei über 40 %.
- ethnische Zugehörigkeit: Frauen afrikanischer und afroamerikanischer Herkunft haben ein viermal höheres Risiko, Myome zu entwickeln als kaukasische Frauen
- das Einsetzen der Menstruation vor dem Alter von 12 Jahren
- kinderlos sein
- Fettleibigkeit (hoher Body-Mass-Index)
- eine fleisch- und alkoholreiche Ernährung
- niedriger Vitamin-D-Spiegel.
DIE ARTEN VON MYOMEN
Je nach ihrer Lage in der Gebärmutter unterscheidet man vier Arten von Myomen:
- submuköse oder intracavitäre Myome, die sich in der Gebärmutterhöhle entwickeln. Sie sind die seltensten, aber auch die mit den beunruhigendsten Symptomen. Sie verhindern eine Empfängnis und erhöhen das Risiko einer Fehlgeburt.
- intramurale Myome, die am häufigsten vorkommen (70 % der Fälle), und im Muskelgewebe der Gebärmutterwand zu finden sind
- subseröse Myome, die sich auf der äußeren Oberfläche der Gebärmutter befinden und in die Bauchfellhöhle wachsen
- gestielte Myome, die mit einem dünnen oder dickeren Stiel aus der äußeren Oberfläche der Gebärmutter auftauchen.
In einigen Fällen können Uterusmyome eine Kombination aus zwei verschiedenen Typen sein: z. B. kann ein intramurales Myom teilweise submukös oder subserös sein.
SYMPTOME VON MYOMEN
Frauen mit Uterusmyomen haben oft keine Symptome. Wenn ein Myom jedoch besonders groß ist oder sich in der Gebärmutterhöhle befindet, kann es zu folgende Beschwerden führen:
- Übermäßige Blutung während der Menstruation (Menorrhagie) und manchmal Blutung mit Blutgerinnseln
- Menstruationen, die länger als normal dauern
- Starke Blutung zwischen den Menstruationszyklen
- Häufiger Harndrang: wenn das Myom auf die Blase drückt, hat die Frau das Gefühl, ständig urinieren zu wollen
- Darmprobleme: wenn das Myom auf den Darm drückt, kann es Obstipation verursachen
- Dyspareunie und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, insbesondere bei Myomen der Gebärmutterhinterwand
- Schmerzen im Unterleib und Rückenschmerzen
- Schwellung im Unterleib
- Wiederholte Fehlgeburten
- Unfruchtbarkeit
- Schwere Anämie aufgrund von Blutverlust
- Während der Schwangerschaft besteht die Gefahr einer Frühgeburt sowohl auch von Blutungen während des Wochenbetts
MYOME UND SCHWANGERSCHAFT
Myome verursachen nicht immer Probleme vor und/oder während der Schwangerschaft. In einigen Fällen können sie jedoch, je nach Lage und manchmal auch Größe, die Fruchtbarkeit und/oder den Verlauf der Schwangerschaft beeinträchtigen. Unter den 4 Arten von Myomen sind die submuköse oder intracavitäre Myome diejenigen, die die Fruchtbarkeit am meisten beeinträchtigen. Sie wirken sich wie die Spirale zur Empfängnisverhütung aus und verhindern die Einnistung des Embryos in der Gebärmutterhöhle. Mehr noch: Diese Myome, unabhängig von ihrer Größe, verursachen in den meisten Fällen starke Blutungen, die zu Blutarmut führen können. Da schwangere Frauen anfälliger für Eisenmangel sind, ist dies ein weiterer wichtiger Grund, sie bei Frauen mit Kinderwunsch – meist mittels Hysteroskopie – entfernen zu lassen.